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Geschichte

Graf-Spee Schule

Es war einmal vor langer Zeit auf einer Sitzung des Gemeinderates, als in den Köpfen der Mitglieder der Plan für den Bau einer evangelischen Volksschule 2 in Bredeney entstand. So wurden 1904 Kostenvoranschläge eingeholt und ein Straßenverzeichnis zusammengestellt. Das schien gar nicht so einfach zu sein. Über zwei Jahre zogen sich das Planungsverfahren und der Bau hin. Das Ganze ging nicht ohne mehrfache Mahnung der Bürgermeisterei Bredeney an den Architekten Knoblauch, die Bauarbeiten zu beschleunigen. Am 08.04.1907 konnte das Gebäude schließlich nach Abnahme durch die Königliche Kreisbauinspektion, vertreten durch den Landrat eingeweiht werden. Herr Hauptlehrer Schenkel durfte sich erster Schulleiter dieser Schule nennen. Die Schulkinder mussten damals entweder sehr fit gewesen oder müde wegen des frühen Aufstehens in die Schule gekommen sein, denn sie nahmen Schulwege bis zu einer Stunde hin, und das täglich! Das schöne neugebaute Schulhaus war 14 Jahre lang vielen Kindern, Lehrern und Eltern ein Haus des Lernens. 1918 bekam die Schule ihren heutigen Namen „Graf-Spee-Schule“ nach dem damaligen Admiral des ersten Weltkrieges. Im Schulhaus befanden sich inzwischen auch eine „Badeeinrichtung“ und eine „Schuldienerwohnung“.

  Alle Schulleiter der Graf-Spee-Schule auf einen Blick

Bei Arbeiten im Mansardengeschoss brach 1921 in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag ein Brand aus. Er vernichtete den gesamten Dachstuhl mit dem charakteristischen Türmchen auf dem Dach und durch das Löschwasser auch die darunter liegende Wohnung mit ihren Möbeln. Schulräume wurden auch in Mitleidenschaft gezogen. Der Turm wurde leider nicht mehr erneuert. Aber das Lernen sollte nicht der alleinige Zweck des Schulgebäudes bleiben. Im Zusammenhang mit den damaligen politischen Unruhen wurde das Schulhaus kurzfristig zur Kasernierung der angerückten Reichswehr genutzt und musste erhebliche Beschädigungen in Kauf nehmen. Nur zwei Jahre später wird das Haus bei der Ruhrbesetzung durch französisches Militär als Unterkunft beschlagnahmt. Die Schulkinder wurden derweil in der katholischen Schule 1 unterrichtet. In den nächsten 15 Jahren stieg die Schülerzahl derart an, dass Bredeney 1939 in zwei Schulbezirke aufgeteilt wurde. Der östliche Teil gehörte zur Graf-Spee-Schule, der westliche Teil gehörte zur Voßbuschschule. Beide Schulen waren keine Konfessionsschulen mehr.

 

Der Zweite Weltkrieg verschonte das Haus nicht vor schweren Kriegsschäden. In der Chronik wird das Jahr 1944 erwähnt, in welchem leider neben allgemeinen Gebäudeschäden alle Schulakten vernichtet wurden. Von August bis September 1945 konnte der Schulbetrieb nach und nach wieder anlaufen. Herr Hauptlehrer Kreuder durfte zunächst die Klassenstufen 1 bis 4 und anschließend die Oberstufe mit den Klassen 5 bis 8 als Schulleiter solange führen bis Rektor Löttgen kam.

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Gudrun Bordihn 2005 - 2017 Michael Kusicke
1987 – 2005
Franz Korbik
1963 – 1987
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Günter Pleitgen
1958 – 1963
Heinrich Storck
1957 – 1958
Helmut Preising
1954 – 1957
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Otto Löttgen
1936 – 1954
Heinrich Grewe
1934 – 1936
Heinrich Grewe
1934 – 1936
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Böhne
1920 – 1923
Philipp Bechthold
1918 – 1920
Dietrich Schenkel
1907 – 1914

 

Es heißt, dass der Unterricht zuerst sehr schwierig war, weil er ganz ohne Bücher erfolgte. Nur von der Militärregierung genehmigte Bücher kamen nach und nach für die einzelnen Klassen an. Aber wegen der Papierknappheit gab es immer zu wenig. Hefte und Tafeln waren fast gar nicht zu bekommen. Wieder war die Schülerzahl im Jahr 1946 beträchtlich auf 445 angestiegen. Da konnte der Unterricht nur in zwei Schichten stattfinden. Weil es nicht genügend Kohlen zum Heizen gab, kamen die Schüler morgens für zwei Stunden und nachmittags für zwei Stunden in die Schule. Waren die Kohlen verbrannt und keine Nachlieferung möglich, musste der Unterricht des öfteren ausfallen.

 

Trotzdem stieg die Schülerzahl bis 1949 auf 483 Kinder an. Das Gebäude wird bis auf die Lampen und das Brausebad wieder hergestellt und bekommt 1949 den Namen „Evangelische Bredeneyer Schule“ oder „Evangelische Schule Essen – Bredeney“. 1956 wird mit der Einweihung der Meisenburgschule der evangelische Schulbezirk Bredeney geteilt. Durch diese Aufteilung ist 1960 offenbar so viel Platz im Schulgebäude entstanden, dass für längere Zeit die Wirtschaftsoberschule der Stadt Essen drei Klassenräume und das Lehrerzimmer belegen kann.

 

1961 erhält die Schule ihren alten und heutigen Namen „Graf-Spee-Schule“, wird aber erst 1968 in eine Gemeinschaftsgrundschule umgewandelt. Zuvor war es Rektor Korbik gelungen, der Fassade des Schulhauses „vom dunklen Steinklotz zu einem freundlichen hellgrauen Anstrich“ zu verhelfen.